Nachhaltigkeit – aus einer Vision ein Ziel machen


Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch was genau bedeutet das eigentlich und warum ist es wichtig, Ziele im Bereich Nachhaltigkeit konkret und messbar zu definieren?

Eine allgemeingültige Definition von Nachhaltigkeit gibt es nicht. Im Wesentlichen bedeutet Nachhaltigkeit, eine Entwicklung anzustreben, bei der aktuelle Bedürfnisse befriedigt werden, ohne dabei zukünftigen Generationen die Lebensgrundlage zu entziehen. Oft wird dabei nur der ökologischen Nachhaltigkeit Beachtung geschenkt. Doch Lebensgrundlage beinhaltet auch ökonomische und soziale Aspekte zu gleichen Teilen.

Wann ist etwas nachhaltig?

Da Nachhaltigkeit zum einen nicht eindeutig definiert ist und zum anderen oft nur die ökologische Seite betrachtet wird, ist es schwer, Nachhaltigkeit nachzuweisen. Das führt dazu, dass viele Unternehmen sich durch sogenanntes “Greenwashing” ein nachhaltiges Image verschaffen können. Doch ein grünes Firmenlogo bedeutet noch lange keine nachhaltige Unternehmenspolitik. Wann etwas nachhaltig ist, bleibt damit streng genommen Auslegungssache zumindest, solange keine eindeutigen und überprüfbaren Ziele in diesem Bereich definiert worden sind.

Vorhaben, Träume und Visionen durch konkrete und messbare Zielen zu definieren, ist nicht nur, aber vor allem beim Thema Nachhaltigkeit wichtig. Dabei ist das “grüne Image” natürlich von Vorteil, primär aber beinhaltet Nachhaltigkeit, ein langfristiges, beständiges und stabiles Bestehen eines Unternehmens in allen essenziellen Bereichen. Das ist nicht nur auf Unternehmen anwendbar. Nachhaltigkeit hat ebenso Auswirkungen auf das Bestehen unseres Planeten sowie den Fortbestand unserer Spezies.

Wie können Ziele definiert werden?

Eine weit verbreitete Methode, um Ziele zu bestimmen und umzusetzen, ist die sogenannte SMART-Methode. SMART steht dabei für:

-Spezifisch
-Messbar
-Attraktiv
-Realistisch
-Terminiert

Anhand dieser fünf Punkte lassen sich Vorhaben überprüfen, um eine Zielsetzung zu verfolgen, welche tatsächlich auch zielführend und überprüfbar ist. Doch nicht nur die SMART-Methode setzt sich mit der Definition von Zielen und deren Messbarkeit auseinander.

Die OKR-Methode

John Doerr führte bereits 1999 die Management-Methode OKR bei Google ein, welche bis heute eines der größten Erfolgsrezepte des Unternehmens ist. OKR bedeutet Objectives and Key Results und besteht im Wesentlichen darin, ein übergeordnetes Ziel, Leitbild oder eine Vision in konkrete, messbare sowie erreichbare Ziele herunterzubrechen. Dafür wird überlegt: Was ist die konkrete Zielsetzung (Leitbild)? Was muss getan werden, um diese Ziele zu erreichen? Wie kann das gemessen werden?

Agenda 2030

Warum besonders das Thema Nachhaltigkeit klar definierte Ziele erfordert, lässt sich am Beispiel der Agenda 2030 zeigen. Der globale Plan wird seit 2016 von den Vereinten Nationen (UNO) ausgearbeitet und enthält 17 konkrete sowie messbare Zielsetzungen, welche bis 2030 umgesetzt werden sollen. Dabei geht es nicht nur um den Klimawandel, sondern ebenso um Bildung und Armut sowie um Industrie, Innovation und menschenwürdiges Wirtschaftswachstum. In der Agenda 2030 werden dabei nicht nur diese Ziele messbar dargelegt, sondern auch konkrete Schritte, mit denen diese Ziele erreicht werden können. Vor allem ist wichtig, dass besonders ambitionierte Ziele in realistische kleinere Schritte aufgeteilt werden, die jeder schnell und einfach umsetzen kann.

Die bereits erwähnte OKR-Methode macht genau das: Aus einer Vision werden kleinere messbare Ziele und diese wiederum zu umsetzbaren Schritten. Erst durch die Messbarkeit von Zielen ist es überhaupt möglich, diese auch zu erreichen. Nachhaltigkeit bleibt damit keine Vision mehr, sondern wird zu einem Ziel, welches zu erreichen ist.

Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde, es ist an der Zeit, dass es von dort in alle Hände übergeht.